Wenn Top-Talente gehen – warum Ihre besten Mitarbeitenden bald kündigen könnten
Dienstag, 7:42 Uhr. Vertriebsstar Leonie schiebt die Bürotür auf, legt den Laptop ab – und wirkt merkwürdig distanziert. Keine spontane Kaffeerunde, kein „Morgen, Team!“. Drei Tage später liegt ihre Kündigung auf dem Tisch. Umsatzeinbruch vorprogrammiert, weil Leonie 18 % des Jahresziels allein verantwortet.
Leonie ist kein Einzelfall. Laut Gallup zeigen 45 % der deutschen Beschäftigten aktive Wechselbereitschaft oder Offenheit für Angebote – so viele wie noch nie. Dass darunter überdurchschnittlich viele Leistungsträger sind, liegt auf der Hand: High Performer sind bis zu 400 % produktiver als Durchschnittskräfte und werden deshalb am aggressivsten umworben.
Warum gerade die Besten leise aufbrechen
Wachstumsstau
Top-Performende suchen ständig nach neuen Herausforderungen. Bleibt der nächste Schritt aus, entsteht Frust – und Headhunter liefern die Alternative auf dem Silbertablett.
Ungesehene Leistung
Eine Studie der Harvard Business Review zeigt: Wird die Leistung von High Performern als selbstverständlich wahrgenommen, sinkt ihre Engagement-Rate um 17 Punkte – die innere Kündigung nimmt Fahrt auf.
Benefits-Gap
Die StepStone-Kienbaum-Studie belegt: 47 % der Wechselwilligen nennen attraktive Benefits als ausschlaggebenden Wechselgrund. Bieten Wettbewerber bAV-Aufstockung, bKV-Gesundheitsextras oder Remote-Flexibilität, entscheidet nicht mehr das Gehalt.
Führung, die nicht führt
Gallup verknüpft Engpass und Engagement direkt: In Teams mit niedrigem Management-Score liegt die Kündigungsabsicht drei Mal höher als in gut geführten Einheiten.
